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Ecuadorianische Mythen

Große Teile meiner sehr verehrten Leserschaft kennen sie mit Sicherheit. Die bekannten Erzählungen aus Deutschland und Europa. Von den griechischen Sagen um Odysseus, Ikarus und Daedalus und Co, den Geschichten um römische Kaiser, Mythen aus dem germanischen Mittelalter bei der Schlacht im Teutoburger Wald bis zu den Märchen der Gebrüder Grimm.

All diese Geschichten sind Teil eines gewissen Repertoires von vielen Eltern, die sie ihren Kindern zum Einschlafen oder gegen die Langeweile erzählen. Interessant ist, dass dieselben Einschlafgeschichten auch ecuadorianischen Kindern, auf Spanisch übersetzt, erzählt werden. So habe ich beispielsweise schon aus den „Musicos de Bremen“ (Die Bremer Stadtmusikanten) vorgelesen. Schade, wirklich sehr schade, dass der Strom der Globalisierung hier nur einseitig fließt. Denn die ecuadorianischen Sagen, Märchen und Mythen sind auch sehr schön, schauerlich oder romantisch und würden deutschen Kindern bestimmt auch sehr gut gefallen.

Daher werde ich in meinem dritten Bericht zwei Geschichten aus der ecuadorianischen Mythenwelt erzählen. Viel Spaß und gute Unterhaltung!

Beginnen wir mit der Geschichte vom Taita Imbabura:

Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht der dritthöchste Berg, 4610 Meter, der gleichnamigen Provinz Imbabura. Dieser Vulkan wurde von den Urvölkern, die schon weit vor den Anfängen des Inkareichs um den Berg siedelten, gefürchtet und verehrt. Man erzählt sich, dass der Berg als Jugendlicher unheimlich gern durch die Landschaft der Provinz spaziert ist, um seine Freunde Cayambe oder Cotacachi zu besuchen. Besonders mit der Cotacachi verstand er sich prächtig, sie verliebten sich und wurden ein Paar. Cotacachi, einst ein Gletscher, ist einer der ersten Gletscher weltweit, der komplett abgeschmolzen ist. Nur an einigen wenigen Tagen im Monat ist seine oder ihre Spitze mit einem Hauch von weißem Schnee überzuckert. Die Urvölker erklärten sich diese weiße Spitze mit einem Besuch des Nachbarn und Liebhabers Imbabura in der vergangenen Nacht. Dessen Unvorsichtigkeit haben sich scheinbar einige Latinos zum Vorbild genommen. Nur so ist die hohe Anzahl an Teenie-Müttern in Südamerika zu erklären. (Aber das ist wiederum eine andere Geschichte)

Heute nennt man die beiden Berge Taita, also Papa Imbabura und Ñuñu, also Mama Cotacachi.

Weiter soll es mit dem Gabriel von Quilotoa gehen.

Es ist die seit Jahrhunderten überlieferte Geschichte einer Phantasiegestalt. Wer der Meinung ist, dass Seeungeheuer ausschließlich in dunklen Seen in Schottland vorkommen, befindet sich auf dem Holzweg. Die südlich von Quito liegende Laguna de Quilotoa befindet sich inmitten eines erloschenen Vulkankraters. Den Indios war vor geraumer Zeit unerklärlich, warum ausgerechnet in dieser Lagune keine Fische zu angeln waren. Die naheliegende Schlussfolgerung war die Geburtsstunde des Monsters Gabriel, welches seitdem in den Tiefen dieser Lagunen sein Unwesen treiben soll. Die Lagune ist an der tiefsten Stelle sage und schreibe 250 Meter tief. Laut Überlieferung hat das Monster einen langgezogenen Hals, aus dem drei Köpfe mit gefährlich großen Schneidezähnen ragen. Gabriel lässt sich äußerst selten blicken. Man sagt, dass er nur an wenigen Tagen seinen See verlässt, um die bösen, unartigen Kinder Ecuadors in seine Tiefen hinabzuziehen. Obwohl zahlreiche Besucher behaupten ihn gesehen zu haben, gibt es noch immer keine Fotoaufnahmen von Gabi, wie er auch genannt wird. Heute meint man zu wissen, dass es der hohe Schwefelgehalt ist, der keinerlei Leben in dem Kratersee zulässt und auch für Kindesentführungen gibt es plausiblere Erklärungen.

 Als wir uns beim Campen am Rand der Lagune des Nachts ein Ruderboot ausgeliehen haben, fanden wir es am nächsten Morgen am anderen Ende des Sees wieder. Haben wir es nicht richtig festgebunden? Oder war es Gabriel, das Monster, das das Boot abtreiben ließ? Keiner kann es wissen.

 Neben der atemberaubenden türkisen Farbe und der kreisrunden Kraterform der Lagune, ist es vor allem diese Geschichte, die Tag für Tag Hunderte Besucher anlockt.

 

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