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Und so schnell ist die Hälfte rum…

Nach einem halben Jahr in Ecuador, hat sich so einiges verändert. Ich habe Freunde zum Verreisen, Ausgehen und Abschalten gefunden, große Fortschritte in Spanisch gemacht und Buchreife Momente mit den Kindern und Educadoras, sowie mit den Freiwilligen aus Italien in der Casa Familiar de los Ceibos teilen können.

Ich steige am besten direkt ein in die wunderbare Geschichte, die sich vor kurzem in unserem Haus zugetragen hat. Es handelt sich um den 13 jährigen afroecuadorianischen Jungen Marcelino. Seit 6 Jahren wohnt er nun schon im Haus von Los Ceibos, da es anscheinend wahr ist, dass ältere Kinder eher schwieriger eine Adoptivfamilie finden.

Zu alledem kommt noch eine Behinderung, die sein Gehvermögen beeinträchtigt bzw. ihm das Gehen auf seinen eigenen Beinen unmöglich macht und er sich deswegen gezwungenermaßen auf seinen Händen fortbewegt.

Trotz allem kann er sich wie jedes andere Kind auch problemlos von A nach B bewegen, spielt Fußball und ist auch im Gesamten sehr selbstständig und kaum auf Hilfe angewiesen. Die Tatsache, dass er sein ganzes Leben seine Arme als Beine nutzt, lässt seinen Oberkörper und seine Arme ziemlich breit erscheinen. Sein Bruder, der anfangs zusammen mit ihm in der Fundacion untergebracht war, verließ ihn ohne sich zu verabschieden. Durch Erzählungen wurde mir gesagt, dass er anfangs aufgrund seiner Behinderung ziemliche Komplexe hatte und nicht gerade vor Selbstbewusstsein strahlte.

Schritt für Schritt jedoch wurden die Unsicherheiten Marcelino's durch Liebe, Zuneigung und Lob der Educadoras und voherigen Freiwilligen ersetzt und natürlich spielten die Psychologen eine wichtige Rolle, die dazu beigetragen hat. Mittlerweile ist Marce ein junger, selbstbewusster und kräftiger Mann, welcher es mag anderen Leuten die Stirn zu bieten.

Wieso Stirn bieten? Moment, da habe ich auch eine Erzählung gehört.

Szene 1 von 1

Handlungsort: Ibarra (enfrente de la Casa)

Darsteller (Neue Psychologin & Marcelino)

Beginn des Szenarios:

Neue Psychologin ganz fassungslos: „Oh Mann, du armes kleines Kerlchen, kannst ja gar nicht laufen. Bist du nicht traurig?“

Marce kalt: „Die Einzige, die arm ist, sind Sie, da sie davon ausgehen ich sei traurig und will Mitleid haben!“

Neue Psychologin: „....“bewegt sich nicht, läuft rot an und hat ihre Stimme verloren.

ENDE

Naja, so kann's laufen. Zwischenmenschliches Verhalten bzw. Feinfühligkeit kann wohl oder übel auch für Psychologen und Psychologinnen ein Rätsel sein. Schade … Ich dachte mir könnte jemand helfen. Wie sich aus dieser Szenerie deuten lässt, strotzt Marcelino mittlerweile vor Selbstvertrauen und sagt, was er denkt.

Direkt ….. kurz ….. und schmerzlos ….. Genauso wie …..

...ein Wunder, welches geradewegs auf der Reise zu Marcelino war und innerhalb von 24 Stunden sein gesamtes Leben für immer verändern sollte, ohne sich anzukündigen oder anzuklopfen und Rücksicht auf vergossene Tränen des Trauerns und der Freude zu nehmen.

Ziemlich … Selbstbewusst dieses Wunder.

Wir bekamen die Information, dass ein Arzt aus den USA nach Guayaquil, eine Großstadt an der Küste Ecuadors, fliegen würde, welcher sich zur Aufgabe gemacht hat Gratis-Operationen an Schicksälen, vergleichbar mit dem von Marcelino, anzubieten. Dieses Angebot konnte sich die Fundacion nicht entgehen lassen, da bisher, aufgrund häufigen Geldmangels, noch keine anderen Möglichkeiten gefunden worden war. Wir gingen zusammen mit Marce in ein Fotostudio, um Fotos von seinen unterentwickelten Beinen zu machen, welche der Arzt vorerst von uns verlangte, um den Fall einschätzen zu können und um der Fundacion überflüssige Fahrtkosten ersparen zu können, falls eine Behandlung absolut nicht möglich wäre.

Wir schickten die Bilder erwartungsvoll und mit Neugier auf eine Antwort an den Arzt und warteten und warteten, bis wir endlich eine Antwort per Mail erhielten, in der es hieß: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, hiermit bestätige ich, dass eine mögliche Behandlung für Marcelino ….(Spannungsbogen selbst kreieren) MÖGLICH IST !!!!!!!“ ja, genauso stand es drin ;).

Er bat den jungen Afroecuadorianer am 5.12 in die Klinik nach Guayaquil zu kommen, um einen operativen Eingriff durchzuführen. Die ganze Familie der Fundacion Cristo de la Calle war fassungslos vor Glück und Freude. Jede Person, die die Nachricht erhielt, konnte es kaum fassen und hat sich zutiefst für Marcelino gefreut! Seit langer Zeit ist endlich die langersehnte Hoffnung, auf die wir alle, aber vor allem Marcelino so lange gewartet hatte, zum greifen nahe!

So wie das nächste Wunder.

Zum Arzt. Er, ein gebürtiger Mexikaner, wohnhaft in den vereinigten Staaten von Amerika, um genau zu sein in Oregon. Mit seiner Frau Merith und seinen drei Kindern Frank, Laura und Marcelino. Kommt euch da was Spanisch vor (hehe)?  Ich warte … lest diesen Satz nochmal neu. Richtig, derselbe Arzt, der Marcelino operierte und ihm die Möglichkeit gibt zu laufen, adoptierte ihn! Ein Wunder in einem Wunder. Als ich das hörte, konnte ich es ehrlich nicht glauben, dass so viel Glück noch existiert! Innerhalb seines Aufenthalts in Guayaquil hat sich ohne Ankündigung sein ganzes Leben verändert, aber genau das macht sein Wunder aus! Das Plötzliche, das Unglaubliche und das zum Weinen Schöne! 

Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein RealistDavid Ben-Gurion

Alle Namen sind fiktiv und von mir erfunden. Die Geschichte jedoch hat sich so zugetragen.

 

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