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Am vergangenen Samstag habe ich einen Tagesausflug in das Regenwaldgebiet bei Puyo gemacht und neben der wunderschönen und beeindruckenden Natur, die ich dort, wie schon so oft hier in Ecuador, erleben durfte, war ich wieder einmal von der Schönheit und Vielfalt dieses Landes fasziniert. Dies war wohl erst einmal das letzte Mal, dass ich diese angenehme Hitze, die leuchtend grünen Pflanzen und die Gegenwart von unzähligen Tieren (leider vor allem Moskitos) genießen durfte, denn schon in knapp einem Monat geht es für mich zurück nach Deutschland.

Ich kann es nicht fassen.

Im wörtlichen Sinne. Ich kann keinen klaren Gedanken, zumindest keinen, der mich wirklich realisieren lässt, dass meine letzten Tage hier angebrochen sind, fassen. Mir war die ganze Zeit schon bewusst, dass ich bald wieder zurück nach Deutschland, zu meiner Familie und meinen Freunden fliegen werde. Aber was das wirklich konkret für mich bedeutet, nämlich Abschied nehmen zu müssen von den Kindern, die mir, genauso wie die Menschen mit denen ich ein Jahr lang täglich zu-sammen gearbeitet habe, unfassbar ans Herz gewachsen sind und zu Freunden wurden, hat mein Un-terbewusstsein noch nicht wirklich verlassen. Genauso wenig, wie dass ich mich von meinem restlichen Umfeld, meinem Alltag, dem Leben und den Möglichkeiten hier in Ecuador verabschieden muss. Und dass ich zu diesem Leben und diesen Menschen in genau dieser Art und Weise wohl wahrscheinlich für eine sehr lange Zeit nicht mehr genauso zurückkehren können werde.Jeder von uns Freiwilligen scheint mit dieser außergewöhnlichen Situation, die uns nun bevorsteht und irgendwie gar noch unbeschreiblicher erscheint, als nach dem Abitur für ein Jahe die Heimat zu verlassen und nach Südamerika zu gehen, um dort einen Freiwilligendienst zu absolvieren, ganz anders und auf seine persönliche Weise umzugehen. Ich habe das Gefühl, dass meine Weise wohl eine Art Ausblenden der eigentlichen Härte dieser Situation sein wird und ich erst wirklich begreife, dass es dies nun tatsächlich war, wenn ich den Kindern wirklich zum letzten Mal Tschüss sagen werde, die Tür des Grundstückes hinter mir zuziehe, die calle “los Incas” entlang gehe und mich noch ein letztes Mal zum Haus umdrehe, um den Kindern oben auf der Dachterrasse ein letztes Mal zuwinke. Das wird mein Auslandsjahr in Ibarra gewesen sein und ich kann es nur noch in meinen Gedanken zurückholen.Wenn ich jetzt über diesen Abschied nachdenke, wozu mich dieser Bericht ja leider ungewollter Weise zwingt, lässt es mich doch ein wenig frösteln.

Obwohl ich mich in den letzten Tagen und Wochen schon immer mehr auf Zuhause gefreut habe und ich es kaum abwarten kann, meine Familie und Freunde wieder zu sehen, möchte ich doch dieses Land und vor allem diese Menschen nicht verlassen. Auch wenn mich die Arbeit wirklich oft sehr gefordert hat und es immer mal wieder Tage gab, an denen ich frustriert und unzufrieden war, so war dies doch eine einzigartige und vor allem positive Erfahrung und die Kinder geben einem wirklich unfassbar viel zurück. Obwohl das so nach Klischee klingt, finde ich keinen besseren Ausdruck als diesen, um meine Erfahrungen bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu beschreiben.

Ich kann nur hoffen, dass auch ich den Kindern und meinen Arbeitskollegen in der Fundación etwas Nachhaltiges geben konnte. Es kommen jedes Jahr neue Freiwillige und das Gefühl einfach ersetzt zu werden kann leicht aufkommen. Gerade deshalb hat es mich immer so beeindruckt und gefreut, wenn Claudia, die Leiterin, uns Geschichten ehemaliger Freiwilliger erzählt hat und von deren Engagement und Herzlichkeit schwärmte. Auch wenn wir in erster Linie eine Arbeitskraft sind, die der Fundación bei der täglichen Arbeit hilft und durch Spenden und Aufmerksamkeit zu ihrem Bestehen beiträgt, werden wir hier doch auch als Menschen und zwar Individuen mit Persönlichkeit und Wert angesehen. Das berührt mich und ich hoffe, dass wir in unserer Generation ebenfalls mehr als “nur” unsere Arbeitskraft und Zeit geben konnten.All dies nun bald zurück zu lassen und in Teilen einfach so in die Hände der nächsten Freiwilligengeneration zu geben ist schon kein Leichtes. Und vor allem ist es viel schwerer, als ich dachte oder erwartet hätte, als ich dieses Jahr hier angetreten habe.

 

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