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1. Bericht


„Erst ab 18 Jahren möglich“


Diesen Satz hatte ich vor anderthalb Jahren so oft gelesen und gehört, dass ich mich langsam gefragt habe, warum es überhaupt möglich ist, mit 17 Jahren sein Abitur zu haben, wenn man danach so gut wie gar nichts anfangen kann.Weder Freiwilliges Soziales Jahr in Deutschland noch Au-pair oder Freiwilligendienst im Ausland schien möglich zu sein, wenn man, so wie ich, zu Beginn der ganzen Programme im Sommer noch nicht volljährig ist.
Nichtsdestotrotz habe ich weiter auf der weltwärts-Seite nach Einsatzstellen gesucht, denn ich wollte unbedingt mein Jahr nach dem Abi in Südamerika verbringen. Die Projektbeschreibung der Ecuador Connection hat mir so gut
gefallen, dass ich sie einfach angeschrieben und gefragt habe, ob ich mich auch bewerben kann, wenn ich beim Zeitpunkt der Ausreise noch minderjährig bin. Zu meiner großen Freude und Überraschung wurde mir gesagt, dass das kein Problem sei und schon eine Lösung gefunden werde. Damit waren sie die erste Organisation, die mich nicht sofort abgewiesen hat und mir entgegen gekommen ist.


Lange Zeit war unklar, ob ich mit den anderen Freiwilligen gleichzeitig anfangen kann zu arbeiten, oder ob ich erst nach meinem 18. Geburtstag Mitte November ausreisen darf. Später dann kam von weltwärts die Rückmeldung,
dass nur Freiwillige ab 18 versendet werden können, sodass mir die Ecuador Connection einen Flug nach meinem Geburtstag buchen wollte. Natürlich musste ich es mir noch ein bisschen komplizierter machen, denn ich fand die
Vorstellung doof, in Deutschland zu sitzen, während sich die anderen Freiwilligen schon ins Abenteuer Ecuador stürzen. Also habe ich mir schon im Oktober einen Aufenthalt in Ecuador in einer Gastfamilie in Cuenca, einer Stadt
in den südlichen Anden, organisiert. Auch wenn ich dadurch den Hinflug selbst bezahlen musste (wegen versicherungstechnischen Gründen von weltwärts aus), war das die absolut richtige Entscheidung, denn so hatte ich einen sehr angenehmen Start in dem fremden Land so weit weg von zuhause und konnte mich schon mal eingewöhnen und vor allem anfangen, Spanisch zu lernen.


Der Spanischunterricht war ein großer Vorteil, denn so konnte ich versuchen, den Vorsprung, den die anderen voraus hatten, ein bisschen einzuholen. Das war für die Grundlagen ziemlich nützlich; wenn ich allerdings an die
Anfangszeit zurück denke, in der ich beim Mittagessen mit meiner Gastfamilie saß und etwas erzählen wollte, aber einfach keinen Satz formulieren konnte, weil mir so viel Vokabeln und grammatikalisches Wissen gefehlt haben, muss ich sagen, dass ich in der Zeit hier in Ibarra, im Grunde ganz ohne Lehrer und nur im Alltag, auf der Arbeit oder durch Freunde, schon einiges dazu gelernt habe.
Dadurch, dass ich nicht gleich von Anfang an auf mich allein gestellt war und von meinen Gasteltern wie die eigene Tochter behandelt wurde, hatte ich wenig Probleme mit Heimweh oder einem Kulturschock, trotzdem konnte ich es
am Ende kaum erwarten, nach Ibarra zu ziehen, damit anzufangen, weshalb ich überhaupt hier bin und endlich meinen Weg in die Unabhängigkeit zu beginnen.


Gleichzeitig war ich aber auch ziemlich angespannt und unsicher, denn obwohl es natürlich total aufregend und spannend ist, seinen Freiwilligendienst mit den anderen Freiwilligen anzufangen, ist es immer noch etwas anderes ganz allein die Neue zu sein-zumindest kam es mir damals so vor. Außerdem war ich sicher, dass mein Verhältnis zu den Kindern ganz anders werden würde, weil sie sich ja schon an die anderen Freiwilligen gewöhnt haben würden und sich mir bestimmt nicht auf gleiche Art und Weise öffnen würden. Dann wäre es bestimmt total komisch, in meine Freiwilligen-WG dazu zu ziehen, die zusammen die schwierige Anfangszeit durchgestanden und schon ganz viel erlebt hatten. Als letztes wurde mir klar, dass meine Mitfreiwilligen schon viel besser Spanisch sprechen können und ich neben ihnen total blöd dastehen würde. Ich würde mich wahrscheinlich wie ein Anhängsel fühlen, während die anderen ihren schon fest verankerten Alltag leben würden.

Wie sich herausgestellt hat, waren meine Sorgen ziemlich unbegründet. Jetzt lebe und arbeite ich schon seit drei Monaten hier und fühle mich rundum wohl der ganze Aufwand, den es gekostet hat, damit ich hier sein kann, hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich kann es jedem nur ans Herz legen, es zu versuchen, auch wenn man erst später volljährig wird. Obwohl die Arbeit mit den Kindern sehr anstrengend sein kann, ist sie auch irgendwie erfüllend, denn die Kinder haben mich genauso wie die anderen akzeptiert und freuen sich jeden Tag, mich zu sehen, so wie ich mich freue, sie zu sehen. Auch in meiner WG habe ich mich super eingewöhnt und habe kein bisschen das Gefühl, ausgeschlossen zu sein und dafür bin ich meinen Mitbewohnern sehr dankbar.

Es hat auch einen großen Vorteil, später anzukommen, denn so waren alle organisatorischen Angelegenheiten schon geklärt, zum Beispiel wie das mit Miete, Strom, Gas, Wasser, Internet usw. funktioniert, und meine Mitfreiwilligen hatten sich schon einen Freundeskreis aufgebaut, in dem ich mich zum Glück sehr wohl fühle. Außerdem kannten sie sich einfach schon besser mit Land und Leuten aus und konnten mir viel helfen, was sich vor allem auf Reisen bemerkbar gemacht hat. Obwohl es mir total gefällt, so viel wie möglich vom Land zu sehen und die Möglichkeit zu haben, sich einfach am Wochenende in einen Bus zu setzten und ans Meer zu fahren, freue ich mich auch jedes mal darauf, nach einer Reise zurück in unsere Wohnung in Ibarra zu kehren; nach Hause zu kommen.

 

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