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Differenz – provokativ: Kulturschock oder Völkerverständigung

Als wir in Ecuador angekommen sind, habe ich meine Mutter angerufen und gesagt: „Mama, hier ist es ganz anders als in Deutschland! Wir werden von den Menschen hier immer angeschaut, die Leute wollen Fotos mit uns machen und winken uns zu. Das ist total ungewohnt. Die Häuser sind ganz anders und auch der Verkehr.“

Ich habe meiner Mutter erzählt, dass es ganz anders ist als in Deutschland und das lag zum einen an der riesigen Stadt mit dem Verkehr. „Die Leute fahren in ihren Autos wie sie wollen!“ Rote Ampeln werden vor allem nachts gar nicht mehr beachtet und die Hupe ist das Wichtigste am Auto. Später habe ich gelernt, dass die Autos nachts nicht stehen bleiben wollen, weil die Chance überfallen zu werden viel höher ist. Auch das Busfahren war für uns erst super kompliziert, da es keine Fahrpläne und oft auch keine Haltestellen gibt und man die Busse einfach so anhalten kann. Die ersten zwei Tage in Quito hatte ich Angst, das mit den Bussen gar nicht hinzubekommen.  Ein oder Zwei Monate später waren meine WG und ich uns einig, dass wir es so viel praktischer finden, als Fahrpläne zu haben und die Inflexibilität der Busse in Deutschland.

Als wir einen Tag im Bus saßen, habe ich zu meiner Mitbewohnerin gesagt: „Wir sind hier immer die einzigen Touristen im Bus, vielleicht sind wir dann ja keine Touristen mehr, sondern doch schon halbe Ecuadorianer, weil mit den blauen Bussen nur Einheimische fahren.“ Allerdings denken die Ecuadorianer nicht ganz so, wie ich mich in dem Moment gefühlt habe, denn als einmal ein Verkäufer durch den Bus gelaufen ist, um etwas zu verkaufen hat er uns beim Rausgehen, „Gringos“ (bedeutet so viel wie Ausländer) zugerufen. Ich habe mich in der Situation unwohl gefühlt, denn muss ich jetzt immer etwas im Bus kaufen, damit ich mich besser fühle oder den Menschen Geld geben, damit ich nicht die Gringa bin? Obwohl ich das wahrscheinlich trotzdem sein werde.

Als wir vom Flughafen zur Wohnung gefahren sind, ist mir weiter aufgefallen, dass die Häuser ganz anders sind. Mir ist aufgefallen, dass die Häuser hier etwas kleiner sind und ein flaches Dach haben bzw. oft oben auf den Dächern die Wäsche aufgehangen wird. Außerdem dachte ich, dass die Häuser hier mal wieder einen neuen Anstrich gebrauchen könnten. Ein bisschen später, habe ich mir gedacht, dass was ich so ungewohnt und vielleicht sogar hässlich fand, sieht für mich jetzt gemütlich aus und dass die Menschen dort wirklich wohnen. Vielleicht mit ihrer Familie und sich einfach wohlfühlen, ohne das größte Haus haben zu müssen. Sie sind einfach froh überhaupt ein Haus oder eine Wohnung zu haben, denn in den ersten Tagen habe ich auch gelernt, dass das Einkommen hier ganz anders ist als in Deutschland, viel geringer. An einem Abend saßen wir alle zusammen und haben uns dann gedacht: „Was würden die Leute über uns denken, wenn wir Sie bei uns einladen würden?“ Wir haben eine riesige Wohnung, die für deutsche Verhältnisse günstig ist, aber für Ecuadorianer nicht. Dann wird die Wohnung noch für uns bezahlt.

Dann habe ich meiner Mutter von den Menschen hier erzählt und wie offen und hilfsbereit diese sind. Das erste Mal Reisen: Wir wussten nicht, welchen Bus wir nehmen und wo wir austeigen sollen. Aber dann kamen auch schon schnell Leute zu uns und haben ihre Hilfe angeboten, uns darauf hingewiesen, dass wir auf unsere Rucksäcke aufpassen sollen und uns zum richtigen Bus gebracht. Im Bus sagten uns die Busfahrer dann, wann wir aussteigen sollen und wo wir hinmüssen. Außerdem kann man sich auch immer nett mit anderen Menschen im Bus oder auf der Straße unterhalten. Auf Hilfe bin ich hier sehr angewiesen, weil ich die Sprache noch lerne und mich nicht auskenne.

Des Weiteren habe ich ihr von meinen ersten Monaten bei der Arbeit erzählt. Dass ich mich dort sehr wohlfühle. In meiner Bewerbung habe ich geschrieben, dass ich eine neue Kultur kennenlernen möchte, und das lerne ich am besten bei der Arbeit. Die „Tías“ (=Tanten; so werden die Betreuerinnen genannt) erzählen uns gerne von ihrer Kultur, denn Sie wissen, dass wir etwas Neues kennenlernen wollen, aber Sie wollen genauso gerne uns und unsere Kultur kennenlernen. „Wie ist das Essen bei euch? Was hört ihr für Musik? Wird bei euch auch traditionell getanzt?“ Viele Fragen, die uns genauso interessiert haben, denn das kannten wir alle noch nicht. Ich konnte gut einen Kulturaustausch erkennen, denn an einem Tag haben wir uns z.B. über die Feste in Ecuador und in Deutschland ausgetauscht und wir haben Gemeinsamkeiten und Unterschiede gesucht und es war total spannend und aufregend darüber zu sprechen, um es dann nach und nach miterleben zu dürfen. Etwas Gemeinsames ist Weihnachten, denn jede Familie hat immer seine eigene Tradition aber z.B. Heiligabend ist hier in Ecuador auch am 24.12. Oder etwas Unterschiedliches ist z.B. der „Día de los difuntos“ bei uns „Allerheiligen“ dort wird etwas traditionelles gegessen „guagua de pan“ (Weckenmann) und dazu wird „Colada Morada“ (warmes Getränk aus schwarzem Maismehl und unterschiedlichen Früchten) getrunken und die Familien gehen zum Friedhof.

Über Essen sprechen geht immer. Essen hat auch eine Kultur und Tradition. Jedes Mal, wenn wir eine Reise in eine andere Stadt machen wollen, sagen uns die „Tías“: „Dort müsst ihr unbedingt das traditionelle Essen probieren!“ Wenn wir danach wieder zurück sind, werden wir gefragt: „Was habt ihr gegessen?“

Wir lernten auch, dass Menschen hier traditionell leben und Kichwa sprechen, dies ist die Sprache der gleichnamigen indigenen Bevölkerungsgruppe, die man gut an ihrer Kleidung erkennen kann. Sie hat ihre eigenen Tänze und ihre eigene Musik. Vereinzelte Wörter aus dem Kichwa werden auch im Alltag verwendet, was uns das Spanisch lernen am Anfang noch schwerer gemacht hat.

Zusammenfassend habe ich am Anfang von einem Kulturschock gesprochen, da ich beschrieben habe, wie ich alles versucht habe mit Deutschland zu vergleichen, die Häuser, die Menschen, die Kultur, das Essen und auch das Land.

Jedoch beim Arbeiten war das etwas ganz anderes, weil ich viel offener war und mich auch viel mehr auf die Feste, die gefeiert werden oder anderes Essen eingestellt habe. Dass die Lebensweise auch anders ist, da habe ich mich weniger drauf eingestellt. Unter anderem spielt auch das Aussehen eine große Rolle, weswegen wir entweder interessiert oder verwundert angeschaut werden, was für uns am Anfang ein Schock war. Ich habe aber schnell verstanden, dass das viele Menschen nicht böse meinen.

 

 

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