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Weltwärts – Erfahrungsbericht II

Es sollen seit dem letzten Erfahrungsbericht etwas schon wieder erneute drei Monate vergangen sein; ...was mein Kalender mir damit sagen möchte, ist nur schwer zu glauben. Doch andererseits sind die Gedanken gerade an diese letzte nahezu verflogene Zeit voller lebendiger Momente und Erfahrungen...

Ibarra, den 19.12.2015

..und auf einmal geht es zu Hause im guten alten Ibarra auf eine Reise, die gerade noch sehr ungewiss, aber dafür umso spannender erscheint...“

 

In der Luft von Quito nach Bogotá, Kolumbien

Bogotá soll eine nicht ungefährliche Millionenstadt sein und so langsam kommt der Gedanke, ob eine gute Idee war, kein Hostel für die bevorstehende Nacht zu buchen; die Nacht, die gerade als Dämmerung beginnt und einen schönen Sonnenuntergang an den Himmel zaubert...“

 

Bogotá

Es gibt gute Nachrichten von der Flughafenfront: Er ist 24h lang geöffnet und somit hat sich mir mein Hostel für die Nacht von ganz allein eröffnet. Es ist bestimmt das Sicherste und Einfachste; denn morgen früh geht es um halb sieben schon wieder zum Einchecken...“

„Gerade verbringe ich meine Zeit damit, die verschiedenen Läden und ihre unbezahlbaren Schokospezialitäten zu erkunden und die Werbestände auszutesten, die köstlichen kolumbianischen Kaffee erster Klasse ausgeben, der mich erstmal wieder wach macht.

Es ist spannend, die Menschen zu beobachten, wie sie teils in hektischer Eile im letzten Moment ihre Koffer umpacken oder mit hochrotem Kopf die Rolltreppe hochrennen, um es gerade noch rechtzeitig zu schaffen, ihrem namentlichen Aufruf nachzukommen, der ihnen durch den Flughafenlautsprecher entgegen hallt.“

 

Bogotá, den 20.12.15

So langsam beginnt nach der etwas unbequemen, aber ruhigen Nacht, die nur durch die Rundum-Reinigung des Flughafenpersonals von Zeit zu Zeit unterbrochen wurde, wieder der alltägliche Flughafenbetrieb und mittlerweile bin ich mein zwischenzeitliches Zuhause satt und warte sehnlichst darauf, ein zweites Mal ins Flugzeug zu steigen.“

 

Panama-City

Als ich mittags ankomme, erlebe ich als erstes das heiße und schwüle Klima dieser Stadt. Nichts mehr mit kühlem Andenwetter. Doch trotzdem geht es gleich mit reichlich Sack und Pack, doch ohne jegliche Infos auf die Suche nach einem Bus, der mich ans andere Ende der Stadt zum Busterminal bringen soll, wo es dann am Abend weitergeht. Die Panamaer begegnen mir in einer so hilfsbereiten und freundlichen Weise, die ich bisher nicht oft erlebt habe: Da man Busse nicht ohne eine bestimmte Geldkarte benutzen kann, nimmt mich ein Herr wie selbstverständlich auf seiner Karte mit, eine Frau weist mir den Bus an und ein anderer junger Mann erzählt mir auf der zweistündigen, klapprigen Fahrt in einem alten amerikanischen Schulbus von seiner Liebe zu diesem Land...“

 

Im Bus von Panama nach San José, Costa Rica

Die Worte 'Frontera, Frontera' reißen mich aus dem Halbschlaf...alle müssen zügig mit allen Sachen den Bus verlassen und sich draußen auf die Suche nach ihrem bereits ausgeladenen Gepäckstück machen. Es ist noch dunkel, doch die Morgendämmerung beginnt schon und wir scheinen den ersten Teil der langen Landüberfahrt gut hinter uns gebracht zu haben. Alle Busreisenden müssen sich jetzt in einem kleinen Raum mit ihrem Gepäck in Reihen aufstellen und die Zollkontrolle schickt routinemäßig ihre Drogenhunde umher und fordert dann alle Personen einzeln auf, ihre Koffer zu öffnen, um einen kontrollierenden Blick erhaschen zu können...
Keine Drogen. Keine unerlaubte Ausfuhr von verbotenen Waren. Nichts ungewöhnliches. Wir dürfen den nordisch klimatisierten Raum wieder verlassen und müssen nun nur noch unsere Gelbfieberimpfung vorweisen um dann für einen Dollar alle unseren Emigrationsstempel zu bekommen. Ausgereist aus Panama heißt aber noch nicht eingereist in Costa Rica. Und so wartet eine ähnliche Prozedur 200m weiter noch einmal auf uns. Gepäck aufstellen, Passkontrolle, alle wissen schon wie alles vor sich geht und scheinen fast gelangweilt. Nur ich scheine die Einzige zu sein, die die ganze Situation mit Spannung und Interesse erlebt...“

 

San José, Costa Rica, den 21.12.15

Es ist in drei Tagen schon Heiligabend, doch kommt es mir vor wie im Hochsommer und kein Gedanke an Weihnachten will sich einschleichen. Eher kreisen meine Gedanken um die Frage, wo in dieser bunten und lebendigen Stadt ich ein Bett für die Nacht finde. Nachdem unzählige Taxifahrer mein Backpackeraussehen als Grund sehen 15$ für eine Fahrt ins fünf Minuten entfernte Zentrum sehen, mache ich mich zu Fuß auf den Weg. Diese Stadt ist einfach unglaublich farbenfroh... nicht nur die Früchte, die an jeder Straßenecke verkauft werden – auch treffe ich auf meinem Spaziergang auf viele Straßenkünstler, wie ich es aus Ibarra nicht so kenne, die in bunten Kostümen ihr Können zum Besten geben. Ein eigentlich alltäglicher Montagabend, der scheint als sei er sonntägliches Stadtfest...“

 

Im Bus von San José nach Managua, Nicaragua, den 22.12.15

...die letzte Fahrt, das letzte Stück, ein letztes Mal im Bus. Das Schöne daran, tagsüber zu fahren, ist all das, was man durch das Fenster draußen beobachten kann. Die Landschaft wird so langsam immer trockener, es mischen sich zwischen den Palmenwald, der die Straßen säumt, immer mehr andere Baumarten und die Landschaft wird immer lichter und weniger bewachsen, desto weiter wir in den Norden Costa Ricas kommen...“

...'14 $ Einreisegebühr, bitte' ruft es plötzlich durch den Bus. Nach der ersten Überraschung der Ausreisegebühr aus Costa Rica folgt nun die nächste Abgabe an eine Zollbehörde. Es geht nun an die langen Reihen der Immigrationsschalter, die an den Seiten von unzähligen Menschen umgeben sind, die nicht erst heute angekommen sind, sondern ihre Zeltunterkünfte wenige Meter weiter haben. Nicht wenige der dort Wartenden sind Kubaner, denen seit 2013 die bis dahin ungekannte Reisefreiheit gewährt ist. Doch da Nicaraguas Präsident Daniel Ortega vor wenigen Monaten die Visumsbedingungen und damit die Einreise für Kubaner enorm verschärft hat, geht es für viele von ihnen an dieser Grenze fürs Erste nicht weiter...“

Als die Kontrollen überstanden scheinen und ich mich wieder im Bus befinde, sind viele Plätze noch unbesetzt. Als dann der Bus nach einigem Warten losfährt, eilen noch einige letzte Personen herbei und auch mein bis dahin vermisster Sitznachbar ist wieder da – ohne seine Frau und Tochter jedoch. Er erzählt mir, dass seiner Tochter, die Einreise verwehrt wurde. Dem Mädchen, das eigentlich nicht seine leibliche Tochter ist, fehle die schriftliche Erlaubnis ihres leiblichen Vaters heißt es. Ob seit Jahren kein Kontakt zu ihm besteht, interessiert die Zollbehörden dabei nicht – Gesetz sei Gesetz. So heißt es für Mutter und Tochter an der Grenze zu warten, bis der in Managua wohnende leibliche Vater kommt und seine Unterschrift gibt. Mit einem mulmigen Gefühl machen wir uns auf die Weiterreise in die mittlerweile schwarze Nacht.“

 

Managua

...es erwächst aus der Dunkelheit eine Stadt mit hellen Lichtern und Leuchtreklame, die mit dem Namen der Hauptstadt Nicaraguas versehen ist. Wir sind in Managua. Die lange Reise hat nach vier Tagen kurz vor Mitternacht ihr Ende und was bleibt, sind die Gedanken und Erfahrungen und das Gefühl, schon vor dem eigentlichen Ankommen vieles erlebt zu haben...“

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