Kurz vor meiner Abreise, war ich sehr froh, dass die Zeit um war, ich hatte so viel Lust alle meine Freunde und meine Familie wiederzusehen, mein Studium anzufangen usw. Das änderte sich aber, als ich plötzlich „alleine“, ohne Neil, in Frankfurt am Main am Flughafen auf meinen Flieger nach Berlin wartete. Im Flugzeug dann realisierte ich, dass ich wieder hier war und was für eine Zeit hinter mir lag: Eine Zeit, die schöne und unvergessliche, aber genauso traurige und schwierige Momente in meiner Erinnerung hinterlässt. Was mich seit meiner Rückkehr am meisten beschäftigt hat, ist die Lebensfreude und Hilfsbereitschaft, die ich bei vielen Ecuadorianern kennengelernt habe. Auch der Satz „Todo pasa por algo.“, ist wie ich finde sehr bezeichnend für die Lebenseinstellung vieler Menschen dort. Was passiert, ist eben so passiert, hat seinen Grund und das Leben geht weiter! Es wird sich nicht beklagt und lange mit sinnlosem Mitleid – Gebade aufgehalten, sondern immer versucht das Beste aus allem zu machen. Man könnte durch diese Beschreibung den Eindruck gewinnen das sei oberflächlich, ist es in manchen Fällen vielleicht auch, trotzdem finde ich hat es einen positiven Effekt, ich spreche aus Erfahrung! Ich finde man sollte sich nicht zu lange mit negativen Gefühlen aufhalten, sondern, genau wie so viele Ecuadorianer es mir vermittelten, positiv bleiben und sich nicht unterkriegen lassen. Wenn ich dann nach der Uni in der S Bahn sitze und mir die Gesichter anschaue, frage ich mich manchmal wirklich, ob diese Menschen überhaupt lächeln können..in unserer Gesellschaft wird sich wegen so vieler Lappalien gestritten, angeschnauzt, aufgeregt und was weiß ich nicht alles, aber würden wir das alles nicht so eng sehen, würde ich in der S Bahn vielleicht mehr lächelnde Menschen treffen. Positiv und entspannt fährt man auch gut! Jetzt nach fast 3 Monaten bin ich wieder angekommen. Seit 2 Wochen hat mein Studium richtig angefangen und es gefällt mir immer besser, aber ich freue mich auch wieder darauf etwas praktisches zu machen. Vorher war ich in Griechenland und etwas in Deutschland unterwegs, um das Reisen nicht zu vernachlässigen. Mir fällt aber regelmäßig auf, wie sehr ich meine Kinder vermisse und die herzliche ecuadorianische Art fehlt mir auch bis weilen. Auch meine ecuadorianischen Freunde fehlen mir, ich habe manchmal das Gefühl, mich würde mehr mit ihnen verbinden, als mit vielen meiner Freunde hier. Zusammenfassend will ich also festhalten: Das Leben als Freiwillige war sehr schön und lehrreich! Einen Freiwilligendienst lege ich jedem ans Herz!
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