Abschlussbericht meines Jahres in Ibarra –
Ecuador Nun ist das Jahr Ecuador tatsächlich schon vorbei!! 12 Monate mussten in 23 kg plus 8 kg Handgepäck verstaut werden um schließlich im „alten“ deutschen Zimmer ihren Platz zu finden. Es wurden unendlich viele Umarmungen verteilt, Danksagungen ausgesprochen und mehrfach wurde beteuert, dass man sich unbedingt bald wiedersehen muss. Dass dieses Jahr mich um wahnsinnig viele Erfahrungen reicher gemacht hat ist vermutlich selbstverständlich ... Umso schwerer ist es natürlich auch sich wieder im anscheinend so vertrauten Deutschland zurecht zu finden, denn plötzlich fallen mir alle möglichen Kleinigkeiten auf, die ich an Ecuador und seinen Einwohnern so geschätzt habe: die offene herzliche Art, mit der man auch als ‚gringa’ sofort aufgenommen wird, die kleinen Worte, wie zum Beispiel ‚mi hija’ (zu Deutsch: meine Tochter), die sogar die Gespräche mit fremden Verkäufern herzlicher und vertrauter gemacht haben und natürlich die unglaublich schöne Zeit mit „meinen Kindern“ und „meinen educadoras“, die meinen Tagesalltag so besonders gemacht haben. Natürlich fallen mir auch die Vorzüge von Deutschland auf, die ich während dieser Zeit vermisst habe: meine Familie direkt in der Nähe zu haben, ein Mittagessen ohne Reis zu bekommen, bei ‚Grün’ einfach über die Straße zu laufen ohne Angst haben zu müssen, dass doch noch ein Auto kommt oder sogar einfach herumlaufen zu können ohne gefühlt 100 mal angesprochen zu werden nur weil man anders aussieht. Doch gerade diese Flut an Eindrücken macht den Kulturschock Deutschland viel größer als gedacht! Denn das Land in dem ich jahrelang gelebt habe, ohne mir groß Gedanken über diese Kleinigkeiten gemacht zu haben, erscheint mir nun so anders - ich nehme zahlreiche Dinge wahr, die mir nie aufgefallen sind. Vor allem weiß ich es zu schätzen, dass ich wahnsinnig glücklich sein kann eine Familie zu haben, die mich unterstützt, die nicht 3-4 Monate keinen Lohn bekommt und überlegen muss wie wir über die Runden kommen sollen und die vor allem immer für mich da ist! Denn bei meiner Arbeit mit Kindern aus problematischen Familienverhältnissen ist mir klar geworden was für ein unglaubliches Privileg ich genießen darf so aufgewachsen zu sein und gerade durch diese Möglichkeit des Freiwilligendienstes solche Eindrücke überhaupt sammeln zu können – denn somit konnte ich einen Einblick in eine völlig andere Kultur gewinnen und mich stolze „Ecua-Deutsche“ nennen ;) ! Gracias por todo! & Danke für alles!