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Über die Hälfte des Jahres ist nun vorbei und es gilt wohl für uns alle Freiwillige nun ein Resumee für sich zu ziehen. Nach hinten und nach vorne zu schauen und zu ergründen, wie sehr einen gewisse Dinge beeinflusst und vielleicht auch in seinen Ansichten und seinem Handeln verändert haben. Da das ganze natürlich ein wenig ungefiltert ist und deshalb wohl schnell überfordern kann, kam das von Weltwärts vorgeschriebene Zwischenseminar gerade recht.

Dies hatten wir im Bosque de Paz in der Nähe des Dorfes El Limonal, zwei Stunden von der Stadt Ibarra gelegen. Insgesamt kamen 15 Weltwärts Freiwillige und drei Teamer des Alegro e.v aus Berlin zusammen, um sich für eine Woche über Vergangenes, Probleme, Zukünftiges und vieles weiteres im Freiwilligendienst auszutauschen. Das Programm war dabei so abwechslungsreich, das denke ich für jeden Teilnehmer vieles dabei war, das ihn in seinen vorherigen Überlegungen unterstützt und weitergebracht hat. An dieser Stelle danke dafür an die Teamer Jakob, Ron und Micha von Alegro e.v .

Es folgt eine kleine Führung durch das Programm des Seminars: durch einen anfänglichen Austausch der Projekte aller teilnehmenden Freiwilligen bemerkte man, das der eigene selbstverständliche Blick auf seinen Freiwilligendienst und somit auch auf sein Auslandsjahr in Ecuador oft keinem Gesamtkonsens entsprechen. Dies eröffnete mir wertvolle neue Perspektiven vor allem in Bezug auf die Frage,wie sinnvoll und bereichernd ein Freiwilligendienst in manchen Projekten überhaupt ist.

Welche Einheiten mich auch im nachhinein noch beschäftigt haben,war eine Auseinandersetzung mit dem Begriff Entwicklungsland und der Beschäftigung mit dem sogenannten Neo – Extraktivismus. Beim ersteren hat man beim gemeinschaftlichen Versuch, die Defintion zu klären schnell gemerkt, wie schmal der Grad zwischen einer sinnvollen und für eine Orientierung wichtigen Kategorisierung und der Gefahr einer Erniedrigung ist.

Für alle, die sich unter dem Begriff Neo – Extraktivismus nicht so recht etwas vorstellen können
( konnte ich vorher auch nicht) eine kurze Erläuterung: darunter versteht man vereinfacht den verstärkten Abbau und Export eigener Ressourcen, um mit dem erwirtschafteten Kapital einen gesellschaftlichen Aufschwung im Bildungswesen und Gesundheitssystem seines Landes zu erreichen, wobei dieser häufig auf Kosten kleinerer Bevölkerungsgruppen und deren vorheriger Lebensweise passiert. Dieser Begriff wird zumeist auf Lateinamerikanische Länder angewandt und somit auch auf Ecuador. In der genaueren Auseinandersetzung wurde klar, wie schwierig beziehungsweise wie unmöglich es ist, verschiedene Interessen wie zum Beispiel der Wunsch nach gesamtgesellschaftlichen Aufschwung und dem Erhalt von Natur und stark damit verbunden den Erhalt von indigenen Lebensformen, zusammenzubringen. Dabei konnte man sich auch schön an die eigene Nase packen, wenn man zum Beispiel aus der Sicht eines deutschen Umweltaktivisten argumentiert und den Erhalt der Umwelt als oberste Prämisse ausruft und plötzlich merkt, das in seiner eigenen Sozialisation manche gesellschaftlichen Probleme die hier vor Ort herrschen,in dem Umfang gar keine Rolle mehr spielen. Man merkte immer mehr wie komplex der Sachverhalt ist und das es einfach kein einfaches falsch oder richtig gibt. Und so verschieden unsere Positionen in der Diskussion darum auch waren, in einem Punkt waren wir uns wohl alle einig: Rafael Correa ist in seiner Position als Präsident nicht wirklich zu beneiden.

In diesem Kontext war ein Vortrag über allgemeine Ressourcenknappheit und damit verbundene Zukunftsmodelle, den der Besitzer des Bosque de Paz, Piet Sabbe gehalten hat, ebenfalls sehr interressant.
Neben der Auseinandersetzung mit gesellschaftlich-politischen Themen stand aber auch die persönliche Reflektion des ersten halben Jahres und ein Ausblick darauf,was nach dem Freiwilligendienst passiert,sehr im Mittelpunkt. Dies kann wie ich finde, durch eine etwas peinlich pädagogische Herangehensweise schnell auch mit Ironie meinerseits konotiert werden, war aber glücklicherweise dank der Teamer nicht der Fall, sodass ich mich auch wirklich darauf einlassen konnte.

Jedenfalls konnte hier jeder in verschiedenen Einheiten noch einmal sehr gut für sich ergründen,was ihn bisher stark geprägt oder beeinflusst hat, wie er zu Konflikten in seinem Projekt steht und welche Ziele er noch in diesem für die verbliebene Zeit hat. Schön war dabei auch,das man versucht

hat diese in Gruppenarbeit zu konkretisieren und so Traumschwärmerei von Realistischem zu trennen. Diese Auseinandersetzung hat mir jedenfalls geholfen den Fokus konzentrierter auf die letzten fünf Monate zu richten.
Darüber hinaus war der Blick auch schon wieder auf die Zeit zurück in Deutschland gerichtet, welche Probleme einen erwarten könnten und wie man sich generell sein Leben in einigen Jahren vorstellt.

Ein sehr schöner Abschluss, so fand ich, war das verfassen eines Briefes an sich selbst in fünf Jahren.
Generell kann ich sagen, das dieses Zwischenseminar mir sehr geholfen hat, Geschehenes noch einmal besser zu ordnen und so auf noch einmal gut vorbereitet auf die verbliebene Zeit zu blicken. Diese Woche hat mit all seinen konstruktiven Gesprächen sehr viel Spaß gemacht und ist in dieser Form auf jeden Fall ein wichtiger Bestandteil des gesamten Freiwilligendienstes.

 

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